Gestohlene Ausweiskopien: Wie Hotels Ihre Daten gefährden

Zurück aus dem Urlaub. Doppelgänger?

Wer es sich in den letzten Jahren beim Check-in im Hotel leicht gemacht hatte und seinen Personalausweis, Führerschein oder Reisepass hat kopieren lassen, um sich nicht selbst ins Formular eintragen zu müssen, könnte jetzt eine böse Überraschung erleben.

 

Das Problem

In Italien und auf Mallorca haben Kriminelle so, wohl mehr als 150.000 Ausweiskopien abgegriffen, die sie jetzt im Darknet zu je 50 Cent anbieten. Die gestohlenen Daten betreffen viele Jahre. Damit können Kriminelle in Ihrem Namen ein Konto eröffnen.

 

Rechtslage

Diese Praxis war seit 2018 illegal: Für die Anmeldung reichte es völlig aus, den Ausweis selbst anzusehen oder eine echte Fotokopie anzufertigen, diese sofort nach Erstellung der Anmeldung zu schreddern. Wäre das Verhältnismäßigkeitsprinzip beachtet worden, wäre heute kein Gast in Gefahr. Das Vorgehen war nicht „erforderlich“ und deshalb verboten.

In Deutschland gibt es Ausnahmen für andere Bereiche: z. B. bei Kontoeröffnung oder Handykauf, sollen solche Kopien angefertigt werden – nicht um die Identität zu kontrollieren, sondern dem Staat nachzuweisen, dass der Unternehmer diese kontrolliert hat.

 

So schützen Sie sich und Ihr Unternehmen

  • Unnötige Kopien verweigern

  • Vernichtung verlangen, falls Sie sich an solche unnötigen Kopien erinnern. Selbst vernichten, wenn Sie solche Kopien angefertigt hatten

  • Seien Sie vorsichtig, wenn jemand Kopien als Nachweis einer Kontoeröffnung oder für einen Handykauf o.ä. anbietet, statt den echten Ausweis vorzuzeigen. Prüfen Sie verdächtige Aktivitäten über Schufa o.ä.

  • Melden Sie Datenverlust der Polizei, wenn Sie einen begründeten Verdacht haben

  • Informieren Sie sich regelmäßig zur Datensicherheit

 

Weiterführend

 

Autor: Thomas Hofmann, Data Privacy Legal Consultant, 08.09.2025

Hier erfahren Sie mehr.

Ich berate Sie gerne und freue mich auf Ihre Fragen.

Data Privacy Legal Consultant

Florian Thomas Hofmann